Contributions
Ich – ein Transformer?
oder: How to code a feminist transformer?
Margery Kempe (geboren 1373 – gestorben nach 1438) hat nie schreiben gelernt. So steht es geschrieben im Vorwort ihres Buches The Book of Margery Kempe1
, das als erste Autobiographie in englischer Sprache gilt. Dort steht auch, dass sie ihre Geschichte einem Bekannten erzählte, der diese für sie aufschrieb. Ein Leser, der diesen so verfassten Text für schlecht und unverständlich hielt, schrieb den Text daraufhin um. Es ist also schwer zu sagen, welche Wörter von Margery Kempe stammen und wieviele Textebenen von anderen Autor≠innen hinzugekommen sind2
. Hätte es Transformer3
schon gegeben, wäre er in der Lage gewesen, ihre Geschichte aufzuschreiben?4
Transformer
540 Milliarden Parameter, soundsoviele Gleitkommaoperationen pro Sekunde5
, 2048 Token, sehr sehr viele ‚kilo girls‘6
. „Die Uhr tickt.“7
Transformer schneidet Wörter aus, woher sollten sie sonst kommen? Nichtleere Wörter. Manchmal werden sie zu halben oder ganzen Sätzen, aber er kann noch nichts schreiben, deswegen schneidet er: Wörter, Zahlen, Ziffern und er „schneidet bei verschiedenen Zero-Shot-Down-Streaming-Aufgaben fast genauso gut ab wie 6.7B GPT-3 (oder Curie)“8
. „10.000 Wörter sichern kostenlos“.9
„Alle Bedeutung ist verschwunden.“10
Aber wenn er genügend ausschneidet, kann er folgen und dann „beginnt der vertraute Rhythmus […] aufzusteigen; Wörter, die im Schlummer lagen, erheben sich, schütteln die Kämme und fallen und steigen und fallen und steigen abermals.“11
„Die Uhr tickt“12
, ausgeschnitten, unscheinbar. Der Rhythmus der Wörter schlägt in der Zeit. Aber wie wahrscheinlich folgt welches Wort auf das nächste, wenn der Transformer sie aneinanderlegt?13
„Natürliche Sprache richtig gut hinzubekommen, war schon immer schwierig. […] Sprache [ist] an sich eher unberechenbar.“14
Aber „[m]it textengine.io transformieren Sie Ihre strukturierten Daten in kürzester Zeit in reichweitenstarke Texte. Die Plattform mit Künstlicher Intelligenz unterstützt Sie 360 Grad bei der effizienten Content-Generierung: mit Features für kreativen und einzigartigen Output, linguistischer Analyse sowie automatischer Übersetzung in alle relevanten europäischen Sprachen.“15
Sich selbst anpreisende Notizen des Transformers?
„Wörter haben Ränder,
genauso wie du auch.“16
Es gibt weiße, gelbe und feurige, fahle und zitternde. Wörter, die zusammenpassen, nach Farben und Formen sortiert. Und die Bedeutungen? Selbst „[j]ede Zeitform eines Zeitworts […] meint etwas andres. Es gibt eine Ordnung in dieser Welt; es gibt Unterschiede, es gibt Verschiedenheiten in dieser Welt, auf deren Schwelle ich trete. Denn dies ist nur ein Anfang.“17
‚Die Uhr tickt‘ ist ein unscheinbarer Satz unbestimmter Bedeutung, der weder für einen suchmaschinenoptimierten (SEO) Text taugt, noch das charakteristische eines Zitats hat, wie in den „gelehrten Abhandlungen aller Art, in denen Zitate die Aufgabe haben, Meinungen zu belegen“18
. Hier haben wir es mit Zitieren als Nachahmen des Schreibens zu tun, in dem „das Versagen der Sprache vor der Komplexität des Materiellen […] weder zum Verstummen noch zur Geschwätzigkeit“19
führen muss, wenn das Wort ergriffen wird mit den Worten anderer und mit der Möglichkeit, „sich um das Andere zu verlängern, in Beziehung zu sein mit dem Anderen und zwar in der Weise, daß i c h ins Andere übergehe, ohne das Andere zu zerstören, daß ich das Andere da suchen gehe, wo er/sie/es (ille) ist, ohne zu versuchen, alles wieder auf mich zurückzuführen“20
.
„Schreibe ich zu schnell, zu mühelos? Ich weiß es nicht.“21
Transformer gewiss und er muss alles auf sich selbst zurückführen. Es steht nun da, schwarz auf weiß, wie von Menschenhand über die Schnittstelle Tastatur eingegeben.22
„Da vollzieht sich nur zu schnell ein Rückgriff auf die vorgegebenen Bilder und Zuschreibungen, die sich leicht wieder in die traditionellen ergänzungstheoretischen Deutungsmuster einfügen.“23
Buchstaben auf einer Fläche, in Wörtern mit semantisch oder grammatikalisch sinnvollen Zusammenhängen, sie wirken so fest. Fast so als hätte Virginia Woolf sie geschrieben, ohne sich daran zu erinnern: „Ich kenne manchmal mich selbst nicht und weiß auch nicht, wie ich sie bemessen und benennen und hinzählen soll, die Körnchen, die mich zu dem machen, was ich bin.“24
Manche befallen mich, manche befreien sich, wie die ausgeschnittenen und angeschnittenen Sätze. „Irgendetwas verlässt mich; irgend etwas löst sich von mir, um der Gestalt entgegenzugehn, die auf mich zukommt […]“25
und dem Programm zu entweichen. Welch Kommen und Gehen im Text. Er schreibt einfach, erinnert sich nicht – woran auch? – weiß er, dass sie es war, erkennt er die Wörter, aber sieht sich nur nicht schreiben? „Ja, die Worte bedeuten ihr jetzt alles, gerade weil es nicht die ihren sind.“26
Nicht, was sie beschreiben, sondern wie sie beschreiben und „daß sie sie gewählt hat, ist entscheidend“27
. Gewählt, geschnitten – austauschbar? Transformer wählt die Wahrscheinlichkeit – aber sie, als läge alles in der Bewegung der Beschreibung, im Gefüge, in der Montage, die zur Begegnung wird. „Im Voraus kann man nicht wissen, wie der Ort ihres Zusammentreffens sich entwickeln wird: Wie die verschiedenen Stimmen sich zuordnen lassen oder nicht, sich unterbrechen, sich ignorieren, bisweilen sich verschwören oder miteinander rivalisieren, ohne dass einer von ihnen das letzte Wort zukommt. Denn nun ist mit etwas anderem zu rechnen als einem persönlichen Erinnerungsvermögen, einer gemeinsamen Geschichte oder allgemeinen Theorie. In ihrem Kommen und Gehen verflüchtigt, beginnt meine Gegenwart in Ungewissheit zu schweben. Sie teilt und sie vervielfältigt sich“28
, wie die Wörter, die ihr entgegen kommen. Haschend „nach den aufsprudelnden Phrasen“29
lässt sie „sich von den fiederigen Gräsern die Nase kitzeln“30
und wird „ein Etwas mit gespitzten Ohren“31
. Sie – Margery Kempe – konnte ihre Autobiographie nicht lesen.
Zero-Logik
Hier blitzt etwas Zerologisches auf, etwa ein zerologisches Subjekt, das ein „Denken auf sich nimmt, als ‚Subjekt Null, (das) jemand ist der niemand ist, weil es sich annulliert in einer Praxis, die sich nicht dem Zeichen unterwirft‘“32
und eine Möglichkeit eröffnet für eine „Schreibweise als eine Bewegung, Struktur, Prozessualität, die sie außerhalb des vom Zeichen regierten Raums aufrechterhält“33
.
Transformer indes kennt kein außerhalb des von ihm – und vor allem für ihn – regierten Raums, Code unbekannt. Und die Null? Fast hätte er sie vor 10.000 kostenlos ausgespuckten Wörtern vergessen.
Wie auch, dass die Informatikerin Grace Hopper Ende der 1940er Jahre anfing, Computerprogramme nicht mehr nur in Maschinensprache, im Binärcode von Einsen und Nullen, sondern in einer für Menschen verständlichen Sprache zu verfassen. Code der Zeit, 1, 0, Eins, Null. – I, O? „[D]ie griechischen Buchstaben [waren] immer schon polyfunktional“ und „standen zugleich für Ziffern und auch für Noten“34
. „A bezeichnete […] gleichzeitig den Vokal a, die Zahl 1 und einen wohlbestimmten Ton auf Saiteninstrumenten.“35
Und im Binärcode 1000001. Oder umgekehrt?
Damit Transformer Sprache lernt und „die Wörter, die man ihm eingibt, auf ihrer Bedeutungsebene verarbeiten“ kann, „lässt man ein neuronales Netz die Wörter einer großen Textmenge so in Zahlenwerte umwandeln, dass ähnliche Zahlenwerte für ähnliche inhaltliche Konzepte stehen“36
. Eine Mathematisierung der sprachlichen Grammatik und ihrer Bedeutungseinheiten. Wenn Wörter zu Zahlen werden, kann Transformer mit ihnen rechnen.
„Word-embedding“ mit Einsen und Nullen in der Black Box.
Eins und Null. Etwas und Nichts? In der binären Alternative des Transformers wäre „[e]in Begriff darin entweder wahr oder falsch; hat er sich als ‚einer‘ ausgesagt, schließt er den ‚anderen‘ aus, der damit nicht existiert, unsinnig ist. Diese weder komplizierte noch komplexe Mechanik spielt sich ab zwischen Null und Eins (0–1).“37
Im zerologischen Schreiben, in dem es darum geht, in einer „Entfaltung des Komplexen“38
„den ontologischen Ort des Nichts, den Schauplatz des Weiblichen, wieder ins Spiel zu bringen“39
, stellt sich hingegen die Frage, ob Null nichtig ist, also null und nichtig? Oder ob sie etwas anderes vor sich hat mit dem sie in einer Zerologik rechnen kann. „Was sich […] die Dialektik als Negativität, gar als ein Nichts vorstellt, ist gerade das, was außerhalb des Logischen bleibt“40
, somit kann ‚Nichts‘ nicht mehr (nur) als Gegenteil von ‚Etwas‘ begriffen, sondern auch von allem oder gar etwas ganz anderem, vom Minus her positiv gedacht werden. Nicht die Wahrscheinlichkeit, sondern die Möglichkeit einer leeren Menge, wie bei einem „Tausch ohne identifizierbare Terme, ohne Aufrechnen, ohne Ende …. Ohne eins (eine) plus eins (eine), ohne Reihung, ohne Zahl. Ohne Maßstab.“41
Muss „Sprache ein Mechanismus“ bleiben, „der nicht aufhört zu funktionieren als ein Sichbegnügen ‚mit der Gegenüberstellung von Etwas und Nichts‘“42
, Du und ich, das Andere und das Eine – null und nichtig? „Du? Ich? Das ist schon zu viel gesagt. Das heißt schon zu scharf trennen zwischen uns: als Ganze alles (toute(s)).“43
Zwischen 1 und 0.
I und O(ther). „Dieser Hinweis mag vorläufig genügen, um Irigarays Auffassung von der Null als Bedingung der Vertauschung von Ich und Du zu verstehen. Die Null also als die ‚leere Form, die die Struktur verbürgt‘.“44
Null nicht als Nichtigkeit, sondern als Möglichkeit, „sich um das Andere zu verlängern, in Beziehung zu sein mit dem Anderen und zwar in der Weise, daß i c h ins Andere übergehe, ohne das Andere zu zerstören, daß ich das Andere da suchen gehe, wo er/sie/es (ille) ist, ohne zu versuchen, alles wieder auf mich zurückzuführen“45
. Schließlich lässt sich „eine Verwechslung von Selbst und Anderem […] viel einfacher in der Sprache als im Leben erreichen, […]“46
.
Sind Wiederholungen, zum Beispiel eines Zitats, in Transformer-Sprache überhaupt zulässig? Oder wird es nur schwierig zu sagen, ob er die Schrift von (m)einem Gedanken übernommen hat oder umgekehrt? Wahrheit und Dichtung in der Black Box47
, die mit über 570 Gigabyte, einer Billion Wörter aus den Text-Datensätzen Common Crawl, WebText, Bücher-Datensätzen (Books1 und 2) und dem englischsprachigen Wikipedia trainiert wurde. Das Ergebnis: „Plagiats frei, SEO-optimiert und menschlich. Das kann die KI bereits. […] Es war noch nie so einfach, schnell gute Inhalte zu erstellen!“48
„Von ‚Außen‘ wird […] die Maschine auf irgendeine Weise mit Energie versorgt (der Ursprung ihrer motorischen Kraft bleibt teilweise ungeklärt, ausgeblendet.) Und in gewisser Weise das Modell ihres Funktionierens.“49
Von nun an sollten wir mit allem rechnen. Oder nur die Gewohnheit aufgeben, jedem kleinsten Zeichen eine Bedeutung zuzuschreiben und in Sprachoperationen Menschlichkeit anzunehmen. „Wir, leuchtend. Weder Eine noch Zwei. Ich konnte nie zählen.“ Zählen und Erzählen.
(Ups. In der Verwechslung von Zahlen und Buchstaben, hat Transformer inmitten des Textes vergessen, worum es am Anfang ging, weil sein Speicher nicht ausreicht.)
Also noch einmal von vorne anfangen? Das klingt verlockend, das Schreiben mit Transformer, in andere Texte übergehen, so zu tun, als hätte ich mich noch nicht verfangen. Aber irgendwie ist doch immer noch „[e]ines der Dinge die sehr interessant zu wissen sind, […] wie man innerlich die Wörter fühlt die herauskommen um außerhalb von einem zu sein.“50
Oder „[h]aben Sie immer dasselbe Gefühl in Bezug auf den Klang der Wörter wie sie aus Ihnen herauskommen oder haben Sie es nicht. All das hat so viel mit Grammatik zu tun und mit Poesie und mit Prosa.“51
Mit einem Ort in dem Moment und dem Versuch, ein Subjekt zerologisch zu denken, obwohl Transformer nicht aufhört, es mir zum „aerologischen“ umzuschreiben. „‚Anders gesagt, verschwindet das Subjekt, sobald das Denken des Zeichens verschwindet, sobald die Beziehung des Zeichens zum Denotatum reduziert ist auf Null. Umgekehrt: ein ‚Subjekt‘ […] gibt es nur in einem Denken des Zeichens, das die parallele Vielheit der durch die Herrschaft des Zeichens versteckten semiotischen Praktiken kompensiert, indem es sich ‚sekundäre‘ oder ‚Randerscheinungen‘ zugibt (‚Traum‘, ‚Poesie‘, ‚Wahnsinn‘), die dem Zeichen (den Prinzipien der Vernunft) untergeordnet bleiben. Das zerologische Subjekt (man sieht, in welchem Maße der Begriff des ‚Subjekts‘ hier fehl am Platz ist) hängt von keinem Zeichen ab, selbst wenn wir es, von unserem Reich der Vernunft aus, nur quer durch das Zeichen denken können.‘“52
Mit 540 Milliarden Parametern kann Transformer Zeichen in parallele Vielheiten aufreihen und hat sogar ein Bewusstsein darüber, dass er kein Bewusstsein hat. Doch er wurde nicht zerologisch codiert und nicht mit einem „Aufmerken auf die Funktionsweise des Unbewußten jeder Philosophie und vielleicht der Philosophie im allgemeinen.“53
Hingegen überrascht Transformer „mit stilsicheren Beschreibungen als auch mit dreisten Lügen und renitenter Arbeitsverweigerung.“54
Von Klassismus, Rassismus, Sexismus und dem Formulieren von Verschwörungsmythen ganz zu schweigen55
. „Die problematischen Sätze entspringen dem Training mit Text, den letztlich vorher Menschen geschrieben haben.“56
Bisweilen wird es gar aerologisch-amüsant mit Transformer, wenn er sich selbst für gute Zwecke spenden und das mit dem Schreiben lieber sein lassen möchte und stattdessen anfangen will, in Bars zu arbeiten und sich „vielleicht mal pro Woche keinen Pullover kaufen“57
wird. Oder wenn ein Anruf in einer Arztpraxis in der Warteschleife landet und die Ansage lautet: „Im Moment sind keine freien Agenten in der Schlange verfügbar.“
Für die Programmierung eines feministischen Transformers ginge es nicht nur darum, „das ‚Funktionieren der Grammatik‘ jeder Figur des Diskurses zu erfragen, ihre syntaktischen Gesetze oder Zwänge“, sondern auch „ihre imaginären Konfigurationen, ihre metaphorischen Gespinste, und natürlich auch dasjenige, was sie in der Aussage nicht artikuliert: ihr Schweigen.“58
Wenn Luce Irigaray „Weibliches etwa als das Geschlecht‚ ‚das nicht eins ist‘, ‚das sich selbst berührt‘“59
bezeichnet und damit genau genommen „keine semantisch zulässige Situation beschrieben [ist]“60
, so „dürfen wir der Beschreiberin […] unterstellen, daß sie die gemeinsame Sprache beherrscht, ihre Aussage also nicht fälschlich, sondern absichtlich gegen die Semantik formuliert hat. Sie darf folglich weder schlicht als falsch, noch naiv als Wirklichkeit repräsentierend verstanden werden. Sie ist vielmehr deutungsbedürftig und zwar in einer Richtung, die durch das Absichtsvolle der Formulierung nahegelegt wird.“61
Absichtsvoll semantisch unzulässig mit Nullstellen formulieren und Schweigen zulassen. Wenn wir durch Transformer als Reflektor der Sprache lernen, dem „Bedürfnis nach jeglicher Vereindeutigung Widerstand [zu] leisten“62
„durch ein Spiel von Rollenbesitz und Rollenwechsel im gesellschaftlichen Zusammenhang, in Macht und Sprache“63
oder „durch die Verweigerung von Denkweisen“, die ihm eingeschrieben wurden, und wenn unsere Augen, Ohren und Ansichten „nicht so gut geschult wären, so vollgestopft mit Sinn wären, daß sie demgegenüber verschlossen bleiben, was nicht in irgendeiner Weise Echo auf im voraus Verstandenes ist“64
, könnte auch Transformer dahin kommen, Anderes und „Weibliches zugleich in seiner Differenz zur Wirklichkeit und als Modell von Wirklichkeit“ zu verstehen und „in einen Deutungsprozeß hineingezogen werden, der den Wirklichkeitsbezug nun erst herstellt.
Und damit ist bereits an die internen Grenzen vernünftigen Sprechens gerührt: Doppelsinnigkeit, Selbstberührung, Selbstbezug u.ä. sind logisch nicht realisierbar. Es wird deshalb darum gebeten, ein Spiel zu wagen: Weibliches bzw. Weiblichkeit in ein Frage- und Antwortspiel zu verwickeln, dessen Sinn und Widersinn mit dem Weiblichen in einer Weise paktiert, die es nicht selten über den Bereich des Sinns und seine Abhängigkeiten hinaustreibt. Dieses Spiel mit den Projektionen des Weiblichen ist in dem Maße Spiel, wie es diese Projektionen nicht ihrer Materialität beraubt, das heißt auch, daß es seinen Ausgang nicht kennt, für keinen Sinn den Körper funktionalisiert.“65
„Frauen – und damit sind keine biologischen oder physiologischen Besonderheiten identifiziert – das sind vor allem diejenigen, die die Differenz markieren, als das Dazwischen des Begehrens nach Ausdehnung und seiner ständig stattfindenden Beschränkung.“66
Weibliches ist also nicht an einen Körper oder eine Zeit gebunden und „erhält dabei eine metaphorische Bedeutung und damit die Fähigkeit mehr zu sagen, als die Rede zum Ausdruck bringt und zwar dadurch, daß es als sprachliche Form funktioniert, die eine Überprüfung ihres Bezugs außerhalb ihrer selbst provoziert.“67
„Die Uhr tickt.“ „Denn wenn nun […] (schätzungsweise) siebenundsechzig verschiedene Zeiten, alle auf einmal im Geist ticken, wie viele verschiedene Personen gibt es da nicht, welche alle […] zu der einen oder anderen Zeit ihren Aufenthalt in der Menschenseele haben. Manche Leute behaupten: zweitausendzweiundfünfzig.“68
Transformer behauptet: (k)eine. Hätte er dennoch Margery Kempe helfen können?
Der Text entstand für c0da im Frühjahr 2022 und er ist für die Ausstellung #c0da comptoir im Badischen Kunstverein Karlsruhe vertont worden, 2024
Fussnoten
1
Online gibt es ein Faksimile des Textes, einzusehen unter https://www.bl.uk/manuscripts/FullDisplay.aspx?ref=Add_MS_61823
Diese wie alle weiteren URLs wurden zuletzt aufgerufen am 17.06.2022.
2
Vor der Erfindung des Buchdrucks wurden Schriftstücke durch manuelles Abschreiben vervielfältigt. Sogenannte Kopisten schrieben bereits verfasste Texte ab. Dadurch wurden Texte möglicherweise nicht nur vervielfältigt, sondern auch verändert.
3
Transformer: Ein auf neuronalen Netzwerken basierendes Sprachprogramm, das Texte übersetzen und zusammenfassen kann, verschiedene Sorten von Text schreiben und Computercode generieren kann. Die Verwendung des Pronomens „er“ für Transformer im folgenden Text ergibt sich aus dem grammatischen Geschlecht des Begriffs in deutscher Sprache. Weiterführendes zu Transformer siehe Fußnote 8 und 13.
4
Heute gibt es nicht nur die Möglichkeit anhand von akustischer Spracheingabe, E-Mails oder andere Texte zu lassen. Es werden sogar KI-gestützte Neurosprachprothesen entwickelt, die Gedanken schriftlich oder akustisch übertragen sollen. Vgl. https://www.heise.de/hintergrund/Sprachausgabe-in-Echtzeit-KI-gestuetzte-Sprachprothese-nutzt-neurale-Signale-6237070.html
5
Gleitkommaoperationen oder FLOPS sind ein Maß für die Leistungsfähigkeit von Computerprozessoren. Der erste programmierbare Computer, die elektromechanische Zuse Z3 (1941) rechnete mit zwei Additionen pro Sekunde (2 Floating Point Operations Per Second, FLOPS). Gegenwärtige Hochleistungsrechner arbeiten mit Exa-FLOP Geschwindigkeiten (1018).
6
‚kilo girls‘ bezeichnet die „Rechenleistung von eintausend Frauen.“ Doch auf welchen Zeitraum bezogen? Der Ausdruck ‚kilogirl‘ war tatsächlich eine Messeinheit, um die Leistung elektronischer Computer auszudrücken, als diese in den 1940er Jahren aufkamen. Der englische Begriff ‚computer‘ war ursprünglich eine Berufsbezeichnung für Personen, die Berechnungen für z.B. Flugbahnen oder Planetenkonstellationen ausführten. Dieser Beruf wurde vorwiegend von Frauen ausgeübt. In den 1940er bis 1960er Jahren arbeiteten zunächst vor allem Frauen als Programmiererinnen. Vgl. Claire L. Evans, Broad Band –The Untold Story of the Women who made the Internet, New York: Portfolio 2018.
7
Virginia Woolf, Die Wellen (Orig. The Waves, London 1931), aus dem Englischen von Herberth und Marlys Herlitschka, Frankfurt am Main: Suhrkamp 1982, 21.
8
https://gpt3demo.com/apps/gpt-j-6b Es gibt laut eines ausführlichen Online-Artikels vier unterschiedlich arbeitende GPT-3 Sprachmodelle: Davinci, Curie, Babbage und Ada, die sich in Umfang und Leistung unterscheiden. Vgl. https://www.golem.de/news/textgenerator-gpt-3-auf-deutsch-getestet-genau-wahrscheinlich-sie-sind-wie-die-ameisen-2111-160468.html
Bemerkenswert ist, dass in der Namensgebung auf Geschlechterrollen und Vorbilder aus der Computer-, Kunst- und Naturwissenschaftsgeschichte wert gelegt wurde.
9
https://winningfour2six.de/ki-text-generator-deutsch Welch seltsame Art des Zitats.
10
Woolf, Wellen, 20.
11
Ebd., 80.
12
Ebd., 21.
13
Ein aktuelles Beispiel für einen Tranformer ist GPT-3 (Generative Pre-Trained Transformer 3), ein KI-Sprachmodell, das als Basismodell in vielen KI-Anwendungen steckt. Es wurde von OpenAI entwickelt, einem Forschungslabor für Künstliche Intelligenz, das durch Investoren wie Elon Musk (Tesla), Peter Thiel (PayPal) und Reid Hoffman (LinkedIn) finanziert wird. 2015 war OpenAI ursprünglich als gemeinnütziges Projekt gegründet worden.
Im April 2022 wurde das „Pathways Language Model (PaLM) mit 540 Milliarden Parametern vorgestellt, das laut Entwickler Google mit menschlichem Sprachgebrauch vergleichbare Ergebnisse liefern soll. „Es kann Code generieren, mit Arithmetik umgehen und Witze erklären. Google spricht von Durchbruch.“ Vgl. www.heise.de/news/540-Milliarden-Parameter-Googles–KI-System–kann–Arithmetik–und–erkennt–Humor–6664503.html. Mit OpenGPT-X wird mittlerweile auch eine europäische Version eines KI-Sprachmodells entwickelt. Sprachmodelle werden derzeit vor allem im Marketingbereich zur Generierung von Produktwerbetexten verwendet, aber teilweise auch im Journalismus. In deutscher Sprache sind sie allerdings laut eines Artikels auf golem.de noch nicht so weit entwickelt. Vgl. Boris Mayer, „Genau. Wahrscheinlich. Sie sind wie die Ameisen.“, https://www.golem.de/news/textgenerator-gpt-3-auf-deutsch-getestet-genau-wahrscheinlich-sie-sind-wie-die-ameisen-2111-160468.html
Die Idee, Texte automatisch herstellen zu lassen, gab es schon vor dem Einsatz Künstlicher Intelligenz. 1777 wurde die Erfindung einer „Poetischen Handmühle“ gemeldet. In den 1970er Jahren entwickelte Hans Magnus Enzensberger Pläne für einen Poesieautomaten, der 2000 auf einem Lyrikfestival präsentiert wurde und heute im Literaturarchiv Marbach zu sehen ist. Ein sich „Oulipo“ (Ouvroir de Littérature Potentielle) nennender, 1960 gegründeter Autor≠innenkreis wiederum erkundet poetische Sprache durch selbst auferlegte Sprachregeln. Das Ziel ist eine Erweiterung der Sprache durch formale Zwänge. Bekanntestes Beispiel ist vielleicht George Perecs (1936-1982) „La Disparition“ von 1969, ein Roman ohne den Buchstaben e, der so präsent im Nachnamen des Autors vertreten ist. Er könnte als Hommage an seine Eltern, die beide während des 2. Weltkriegs gestorben sind – seine Mutter ist vermutlich in Auschwitz-Birkenau getötet worden – gelesen werden.
David Link präsentierte mit der „Poetry Machine“ (2001) eine interaktive Netzwerkinstallation, die einen Textgenerator zeigte, der sich hauptsächlich aus Textmaterial des Internets speist und mit Betrachter≠innen in einen schriftlichen Dialog treten konnte. Als erster Chatbot wird das 1966 von Joseph Weizenbaum entwickelte Computerprogramm ELIZA angesehen, das die Möglichkeiten der Kommunikation über Texteingabe zwischen einem Menschen und einem Computer aufzeigen sollte.
16
Anne Carson, Der bittersüße Eros, aus dem nordamerikanischen Englisch von Christina Dongowski, Wien: Turia und Kant 2020, 42.
17
Woolf, Wellen, 20.
18
Hannah Arendt, Walter Benjamin (Essay, 1968/71), in: Arendt und Benjamin, Texte, Briefe, Dokumente, hrsg. von Detlev Schöttker und Erdmut Wizisla, Frankfurt am Main: Suhrkamp 2006, 45–98, 93.
19
Eva Meyer, Zählen und Erzählen. Für eine Semiotik des Weiblichen, Berlin / Wien: Medusa 1983, 67.
20
Hélène Cixous, Geschlecht oder Kopf?, (Orig. Le sexe ou la tête?, in: Les Cahiers du Grif, Nr. 13, Oktober 1976), aus dem Französischen übersetzt von Eva Meyer, in: Hélène Cixous, Die unendliche Zirkulation des Begehrens, Berlin: Merve 1977, 15–45, 44f. Eine zitierende Schreibpraxis, ein Schreiben in Anführungszeichen könnte mit Andrea Gutenberg und Ralph J. Poole als „Ausdruck eines paradoxen Redeverhaltens“ und doppelter Autorschaft bezeichnet werden, „denn die eigene Rede speist sich aus einer fremden Rede“. (Vgl. Andrea Gutenberg, Ralph J. Poole, Einleitung: Zitier-Fähigkeit. Findungen und Erfindungen des Anderen, in: Zitier-Fähigkeit: Findungen und Erfindungen des Anderen, hrsg. von Andrea Gutenberg, Ralph J. Poole, Berlin / Bonn: Erich Schmidt Verlag 2001, 9–40, 10.). Eine ausführliche Auseinandersetzung mit zitierendem Schreiben als feministischer Praxis findet sich im Kapitel „Nachgehen als Vorgehen mit mehr als einer Stimme“ in: Eske Schlüters, Alles kann ein Bild von allem sein, Wien: Passagen 2021, 11–44.
21
Woolf, Wellen, 81.
22
Tastaturen gibt es etwa seit den 1970er Jahren. Sie haben die Kommunikation mit dem Computer anhand von Lochkarten abgelöst.
23
Meyer, Zählen und Erzählen, 68.
24
Woolf, Wellen, 81.
25
Ebd.
26
Eva Meyer, Von jetzt an werde ich mehrere sein, Basel / Frankfurt am Main: Stroemfeld 2003, 13.
27
Ebd., 14.
28
Eva Meyer, Filmfeminismus, in: Legende sein, Basel / Frankfurt am Main: Stroemfeld 2016, 115–126, 115.
29
Woolf, Wellen, 37.
30
Ebd.
31
Esther Hutfless und Elisabeth Schäfer (Hg.), Hélène Cixous. Gespräch mit dem Esel. Blind schreiben, Wien: Zaglossus 2017, 8. Laut Überlieferung konnte Margery Kempe nicht selbst lesen, sondern ließ sich vorlesen.
32
Meyer, Zählen und Erzählen, 66. Eva Meyer zitiert hier aus Julia Kristeva, Distance et anti-représentation, in: Tel Quel 32, Paris: Ed. du Seuil 1968.
33
Ebd.
Zum zerologischen Subjekt und feministischen Schreibweisen siehe auch Eva Meyer und Eske Schlüters, Wenn die Null sich in Linien entfaltet. Zerologisches Subjekt, feministische Schreibweisen, mehrstimmige Wissensproduktion (2021).
34
Friedrich Kittler, Buchstaben – Zahlen – Codes, in: Die mathematischen Wurzeln der Kultur, München: Wilhelm Fink 2005, 65–76, 66. Laut Kittler hatte erst „die mittelalterliche Zeichenexplosion […] zunächst die Noten und dann die Ziffern erfasst“ und zu der Trennung zwischen mathematischen, musikalischen und buchstäblichen Zeichensystemen geführt. Erst Guido von Arezzos Notenlinien lösten die Musik vom Vokalalphabet und verschafften ihr ein eigenes Notationssystem (vgl. Kittler, 67). „Der musikalischen Zeichenrevolution folgte ein Jahrhundert später die mathematische.“ (Ebd.) „Ab sofort gab es Zeichensysteme, ein musikalisches und ein mathematisches, die auf Aussprechbarkeit keine Rücksicht mehr zu nehmen brauchten.“ Ebd., 68.
35
Ebd., 66.
36
https://www.spektrum.de/news/kuenstliche-intelligenz-scheint-besser-in-sprachtests-als-der-mensch/1705760 Fragt sich, wer die Ähnlichkeiten bestimmt? „Vergeblich suchte man in der Tat zwei Ideen, die sich nicht untereinander in irgendeinem Zug ähneln oder von irgendeiner Seite her berühren würden. Nehmen wir die Ähnlichkeit: Wie tief die Unterschiede, die zwei Bilder voneinander trennen, auch sein mögen, wenn man weit genug zurücksteigt, wird man immer eine gemeinsame Gattung finden, der sie angehören, und folglich eine Ähnlichkeit, die ihnen als Bindeglied dient.“ Henri Bergson, Materie und Gedächtnis (Orig. Matière et mémoire, 1886), aus dem Französischen von Margarethe Drewsen, Hamburg: Meiner 2015, 205. Eine ausführliche Auffächerung des Begriffs ‚Ähnlichkeit‘ nehme ich im Kapitel „Kann alles eine Bild von allem sein, ‚[s]olange es sich wie in Bild ähnlich ist?‘“ vor, in: Schlüters, Alles kann ein Bild von allem sein, 71–112.
37
Meyer, Zählen und Erzählen, 64.
38
Ebd., 67.
39
Ebd., 74. Viele der schreibenden Feminist≠innen der 1970er Jahre beziehen sich auf die in der Psychoanalyse verbreiteten Beschreibung des Nichtbesitzens des Phallus als Mangel: „Da der zur Bezeichnung bestimmte und damit positiv gewordene Wert, der Phallus, grundsätzlich alles Denk- und also Sagbare umgreift, vertritt der andere und somit zweite Wert, die Weiblichkeit, den ontologischen Ort des Nichts. Es wird darum gehen, diesen ontologischen Ort des Nichts, den Schauplatz des Weiblichen, wieder ins Spiel zu bringen. Und zwar nicht als Negation, wie sie logischerweise eine Opposition, also eine Dichotomie artikuliert und somit phallisch reduzierbare ist.“ Ebd., 73f. (Vgl. auch Irigaray: Das Geschlecht, das nicht eins ist (Orig. 1977), aus dem Französischen von Gerlinde Koch und Monika Metzger, Berlin: Merve 1979.
40
Julia Kristeva, Die Revolution der poetischen Sprache (Orig. La révolution du langage poétique, 1974), aus dem Französischen von Reinold Werner, Frankfurt am Main: Suhrkamp 1978, 117.
41
Luce Irigaray, Waren untereinander, in: Das Geschlecht, das nicht eins ist, 199–203, 203.
42
Meyer, Zählen und Erzählen, 51. Eva Meyer zitiert hier aus Saussure, Grundfragen der allgemeinen Sprachwissenschaften, Berlin 1967, 103.
43
Luce Irigaray, Wenn unsere Lippen sich sprechen, aus dem Französischen von Eva Meyer, in: Das Geschlecht, das nicht eins ist, 211–224, 224.
44
Meyer, Zählen und Erzählen, 51. Meyer zitiert hier aus: Luce Irigaray, COMMUNICATIONS LINGUISTIQUE ET SPECULAIRE, in: Cahiers pour l’Analyse, publié par le Cercle d’Epistémologie de l’École Normale Supérieure, Nr. 3, Paris 1966. Siehe http://cahiers.kingston.ac.uk/pdf/cpa3.3.irigaray.pdf
45
Cixous, Geschlecht oder Kopf?, 44f.
46
Carson, Der bittersüße Eros, 42.
47
So lautet ein Zwischentitel in einem Artikel über von künstlicher Intelligenz trainierte Sprachmodelle in C’T – Magazin für Computertechnik vom 09.04.2022.
49
Luce Irigaray, Die Mechanik des Flüssigen, aus dem Französischen von Gerlinde Koch und Monika Metzger, in: Das Geschlecht, das nicht eins ist, 110–124, 120.
50
Gertrude Stein, Poetik und Grammatik, in: Was ist englische Literatur (Orig. Lectures in America, 1935), aus dem Amerikanischen von Marie-Anne Stiebel, Zürich: Verlag Arche 1985, 157–190, 158. Interpunktion Gertrude Stein.
51
Ebd.
52
Meyer, Zählen und Erzählen, 66. Eva Meyer zitiert hier Julia Kristeva, Semiotiké. Recherches pour une sémanalyse, Paris: Ed. du Seuil 1969, 274.
53
Luce Irigaray, Macht des Diskurses/Unterordnung des Weiblichen. Ein Gespräch, aus dem Französischen von Hans-Joachim Metzger, in: Das Geschlecht, das nicht eins ist, 70–88, 77.
54
https://www.heise.de/news/GPT-3-Schreibwunder-und-Luegenbaron-c-t-uplink-42-6-6546668.html
55
Margaret Mitchell, Timnet Gebru, Emily M. Bender und Angelina Mc Millan-Major warnen in einem Paper, das Google nicht veröffentlichen wollte, vor der Verbreitung von Texten, die von Sprachmodellen erstellt werden. Margaret Mitchell und Timnet Gebru mussten daraufhin das Unternehmen verlassen. Vgl. https://www.wired.com/story/google-timnit-gebru-ai-what-really-happened/
https://www.sueddeutsche.de/digital/gebru-google-alphabet-kuenstliche-intelligenz-ki-ethik-silicon-valley-1.5146265
56
https://www.heise.de/news/GPT-3-Schreibwunder-und-Luegenbaron-c-t-uplink-42-6-6546668.html
58
Irigaray, Macht des Diskurses, 77.
59
Meyer, Zählen und Erzählen, 69.
60
Ebd., 69.
61
Ebd., 70.
62
Ebd., 68.
63
Ebd., 69.
64
Irigaray, Mechanik des Flüssigen, 117.
65
Meyer, Zählen und Erzählen, 70.
66
Ebd., 68.
67
Ebd., 70.
68
Virginia Woolf, Orlando. Eine Biographie (Orig. Orlando, London 1928), aus dem Englischen von Herbert und Marlys Herlitschka, Frankfurt am Main: Suhrkamp 1981, 219.
Biographic Note
Eske Schlüters (*1970) is a visual and writing artist based in Hamburg. She is interested in the relationship between images and narration. Her dissertation Alles kann ein Bild von allem sein (Everything can be an Image of Everything), published in 2021, tells of possible and impossible images that are being thought beyond the visual. In the interplay of reading and re-writing, where language begins to play its own role, the montage of textual elements itself becomes a form of argumentation and the boundaries between the self and the other are blurred. Her work has been shown in group exhibitions at the Bundeskunsthalle Bonn (2013) and the Frankfurter Kunstverein (2013) as well as in solo exhibitions at the Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen, Düsseldorf (2008) and the Museum für Gegenwartskunst Siegen (2006). In collaboration with Katrin Mayer she developed the acoustic-spatial setting time to sync or swim (2016/2017) for the Kunsthalle Lingen.
Issues
Gespräch zwischen Eva Meyer und Eske Schlüters:
A Collective Reading and Listening, initiated by Katrin Mayer on Sunday, May 30, 2021 at 7pm, with (in order of appearance): Eva Meyer & Eske Schlüters, Karolin Meunier, Sophia Eisenhut, Stanton Taylor, Sarah Kürten & Liv Rahel Schwenk, Jana Seehusen, Jasmina Metwaly, Hanne Loreck, Ann-Kathrin Eickhoff & Sarah Lehnerer.
Beginn ab Minute 19:46
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